Sprachliche Bildung ist ein Schlüsselprozess im pädagogischen Alltag, der in allen Situationen und Interaktionen und für alle Kinder in allen Bildungsbereichen wichtig ist. Pädagogische Fach- und Lehrkräfte, Kindertagespflegepersonen erwerben in diesem Modul Wissen und Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, sprachliche Bildung als durchgängiges Prinzip im Alltag zu verstehen und in der eigenen Praxis zu verankern und die kindliche Sprach- und Literacyentwicklung auf vielfältige Weise zu unterstützen. Kinder verfügen über zahlreiche Möglichkeiten sich mitzuteilen und auszudrücken, Beziehungen herzustellen und sich die Welt zu erschließen – diese Potenziale zu erkennen ist ein zentraler Schlüssel für eine alltagsorientierte Bildungsarbeit und eine sprachsensible Unterrichtsgestaltung.
Sprachbeobachtung eröffnet der Fachkraft bedeutsame Einblicke in die Lernprozesse des Kindes, die es aktiv gestaltet und in der sozialen Interaktion entfaltet. In diesem Sinne ermöglicht es die Beobachtung der nonverbalen und verbalen Äußerungen sowie der Interessen des Kindes im Sinne der Ko-Konstruktion (BEP S.21) entwicklungsangemessen zu begleiten. Die Dokumentation der Ergebnisse bildet eine wichtige Grundlage für eine ko-konstruktiv gelebte Erziehungspartnerschaft an den Bildungsorten Krippe und Kindertagespflege, Kindertagesstätte, Schule und Hort sowie im Pakt für den Ganztag.,
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung ist daher die Basis für einen inklusiven, dialogischen und ko-konstruktiven Ansatz, der sich in einer Kultur der Beteiligung und Mitwirkung von Kindern und Eltern in allen Bildungseinrichtungen wiederfindet, vgl. Konzept des Landes Hessen Die Verbindung von sprachlichen mit musischen, künstlerischen und ästhetischen Bildungsprozessen, sowie mit digitalen Medien stärkt Kinder in ihren sprachlichen Kompetenzen und erleichtert ihnen den Zugang zur deutschen Sprache und die Teilhabe an ko-konstruktiven Bildungsprozessen.
Die Stärkung und die Förderung von bildungssprachlichen Kompetenzen im Elementarbereich und Primarbereich ermöglichen Bildungsprozesse und schulischen Erfolg für alle Kinder.
Mehrsprachigkeit wird als durchgängiges Prinzip sprachlicher Bildung von Kindern verstanden. Die Herkunftssprache(n) als erste Sprache(n) des Kindes sind für die sozial-emotionale und kognitive Entwicklung des Kindes elementar. Ein lebensweltbezogener Zugang zum Lernen und zur deutschen Sprache ist für die Gestaltung von Maßnahmen zur Deutschförderung besonders wichtig: in Sprachfördergruppen, in Vorlaufkursen, in Intensivklassen.
In der Modulfortbildung können individuelle Schwerpunkte zu folgenden Themen gesetzt werden:
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung im Sinne der BEP Prinzipien
Alltagssprache und Bildungssprache
Beobachtung und Bedeutung von Beobachtung für den pädagogischen Alltag
Entwicklungspsychologische Grundlagen / Individueller Spracherwerb
Spracherwerb und Sprachentwicklung
Interaktionsqualität als Grundlage sprachlicher Bildung
Sprachauffälligkeiten